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Jurij Kofner

Juri Kofner tritt als Referent der Stiftung auf. Der Ökonom ist seit Juni 2021 Mitglied der AfD und unterstützt diese als Fachreferent für Wirtschaft, Energie und Digitales im Bayerischen Landtag sowie als Sprecher des Landesfachausschusses „Steuern und Finanzen“ der AfD Bayern. Kofner gilt zudem als ehemaliges Mitglied der aufgelösten Jungen Alternative. Er studierte an der Moskauer MGIMO-Universität, der Kaderschmiede des russischen Außenministeriums. Die Geheimdienste rekrutieren laut Moscow Times an der Universität Studenten für Spionageaktivitäten. Kofner wird als zentraler Verbindungsmann der AfD nach Moskau vermutet, den Vorwurf, er sei „Russland-Lobbyist“, weist Kofner jedoch zurück.

Kofner fällt durch Äußerungen im fremdenfeindlichen Freund-Feind-Schema auf. Ethnokulturelle Homogenität wird hierbei als Grundlage sozialen Friedens postuliert.

Zum Urteil des Verwaltungsgerichts Köln äußerte er sich folgendermaßen:

 „Der erste Vorwurf, die AfD hege angeblich einen ,rein ethnischen Volksbegriff', im Sinne, dass nur weiße Deutsche mit deutschen Vorfahren deutsche Staatsbürger werden dürfen, findet weder in AfD-Grundsatzdokumenten und Parteiprogrammen noch in Aussagen der Parteimitglieder eine Bestätigung. Im Gegensatz dazu bekennt sich die blaue Heimatpartei offiziell und, vorbehaltslos zum deutschen Staatsvolk als der Summe aller Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, formuliert dabei gleichzeitig aber auch das klare politische Ziel, die kulturelle Identität des deutschen Volkes in Sprache, Tradition, Werteverständnis und Geschichtserinnerung, also über eine gewisse deutsche Leitkultur, zu bewahren. Zugleich fordert die Partei die Bewahrung eines gewissen ethno-kulturellen Kerns des deutschen Staatsvolkes, also den Erhalt einer ethno-kulturellen deutschen Mehrheit im Staatsvolk. Kein Volk in der Menschheitsgeschichte ist aus dem Nichts entstanden, sondern hat sich dynamisch von Generation zu Generation weiterentwickelt. Die familiären Bindungen von Vorfahren zu Nachkommen sind deshalb nicht unbedeutend für die Weitergabe von kultureller Identität. […] Somit ist der Volkbegriff der AfD nicht nur vollkommen ,normal', er ist auch eine unabdingbare Voraussetzung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. [...] Weil sozialer Friede in einer echten Demokratie auch eine gewisse ethno-kulturelle Homogenität voraussetzt [...].“ (VS-Bericht, 02.2023)

Auf Facebook positioniert er sich auf Seiten der Indentitären Bewegung und plädierte für deren Entfernung auf der Unvereinbarkeitsliste.

 „Ich bin rechts-LIBERTÄR. Aus gutBÜRGERLICHEM Hause. Mit MIGRATIONSHINTERGRUND. So sehe ich auch meine Rolle In der #AfD. Aber verdammt nochmal, die @IBDeutschland gehört RUNTER von der Unvereinbarkeitsliste! Die #IB hätte auch niemals drauf sein sollen. Das ist ein Relikt der feigen Meuthen-Ära der AfD. Die IB ist genau so wenig rassistisch, wie die AfD. Sie vertritt richtige und absolut normale Standpunkte: Bewahrung der eigenen #Identität, #Ethnopluralismus, #Multipolarität. Die VS-Einstufung der IB ist genau so haltlos, wie bei der AfD. Die AfD und die IB, als eine bedeutender und aktiver (im Gramsci-Sinne) Akteur des patriotischen Vorfeldes, sollten offen und eng zusammenarbeiten. #Privatmeinung“ (VB-Bericht, 06.09.2024)